Der Unterschied zwischen Gefährdung und Gefahr

Gefährdung und Gefahr haben unterschiedliche Bedeutungen und doch werden Sie in der täglichen Arbeit oft gleichgesetzt. Mit dem Prozess zur Risikominderung nach EN ISO 12100 werden nicht Gefahren betrachtet, sondern gezielt die möglichen Gefährdungen identifiziert. Im Arbeitsschutz wird der Begriff der Gefahr zudem klar von der Gefährdung abgegrenzt.

Gefährdung

EN ISO 12100 definiert in Abschnitt 3.6 den Begriff „Gefährdung“ als potentielle Schadensquelle. Um diese näher zu bezeichnen kann die Gefährdung mit dem Ursprung (z.B. mechanische Gefährdung) oder um die Art des erwarteten Schadens (z.B. Gefährdung durch elektrischen Schlag) erweitert werden.

Die Gefährdung im Sinne dieser Definition ist entweder

  • bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Maschine dauerhaft vorhanden (z. B. Bewegung von gefährdenden beweglichen Teilen), oder
  • kann unerwartet auftreten (z. B. Explosion, Herausschleudern als Folge eines Bruches).

Eine Gefährdungssituation bedeutet: es besteht die Möglichkeit, dass ein Gesundheitsschaden eintritt. Dadurch liegt jedoch noch keine akute Gefährdungslage vor, aber sie könnte aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen jederzeit eintreten.

Gefahr

Gefährdungen im Sinne des Arbeitsschutzes treten früher ein als Gefahren. „Unter einer Gefahr ist im Bereich des Arbeitsschutzes eine Sachlage zu verstehen, die bei ungehindertem Ablauf des objektiv zu erwartenden Geschehens zu einem Schaden führt. Dem Schadenseintritt muss eine hinreichende Wahrscheinlichkeit zugrunde liegen. …“ 
BAG, Urteil vom 12. August 2008, 9 AZR 1117/06.

 

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